Es verändert sich was. Bei der UFI European Conference am 11.-13. Juni in Zürich wurden nicht nur die Industriethemen an sich kontrovers und interaktiv in Deep Dives diskutiert. Uns eint im Netzwerk die Leidenschaft für die Branche, daher sind wir mittendrin in den Diskussionen. Themen wie Digitalisierung, Diversity & Inklusion sind gesetzt, wenn auch nicht gelöst. Erstaunlich ist, dass immer noch viel an grundlegenden Prozessen in den Unternehmen gearbeitet wird - was vom Fokus auf die Kunden und Branchen abhält und Ressourcen klaut. Smarte Prozesse und die zunehmende Implementierung von Automatisierung (mit oder ohne AI) benötigen eine gewissen Unternehmensgröße. Daher ist zu beobachten, dass die Konsolidierung, kleine werden von großen gekauft, voranschreitet. Finanzielle Ressourcen sind dazu im Markt genug vorhanden. Bemerkenswert war zu sehen, dass der Kreis diverser wird und im Programm der Konferenz ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter auf den Bühnen gezeigt hat. Sehr gute Entwicklung, was diesen Bereich von Diversity angeht! Es war gleichzeitig motivierend und ernüchternd zu unserem Engagement in der DACH Region zu sehen, wie wir im Gespräch mit internationalen Kollegen und Kolleginnen wieder einmal erfahren konnte, dass einige andere Messe-Märkte den Themen Sustainability und Diversität eine höhere Priorität geben und bereits stärker in der Umsetzung sind als wir in Deutschland. In einer Diskussionsrunde am 2. Kongresstag saß unser Boardmitglied Juliane zusammen mit 2 weiteren BranchenkollegInnen und einem Aussteller (Niral Patel, S&P) auf der Bühne in einer Diskussionsrunde zum Thema "Focus on the Changing Customers". Niral forderte u.a. aus Ausstellersicht belastbare Zahlen für Messebeteiligungen insgesamt, aber auch für DEI und Sustainability. Er hat klar dargestellt, dass bei fehlender Datentransparenz für ihn als Aussteller eigene Corporate Events, obwohl teurer, die bessere Alternative sind. Seine Vehemenz zum Thema ist schlicht damit zu erklären, dass S&P börsennotiert und damit berichtspflichtig ist und 100% Transparenz gefordert wird. Auch wenn das die absolute Minderheit der Aussteller aktuell betrifft, sind es große Marken, für die wir eine Lösung als Branche auch aus diesem Grund brauchen. Und das heisst: DEI-Zahlen müssen auf Veranstalterebene erhoben werden, ein Monitoring ist notwendig und ggfls. Instrumente für eine Verbesserung. Das macht die überwiegende Mehrheit an Veranstaltern im DACH Raum aktuell zumindest nicht konsequent,.
In Zürich dabei von uns aus dem WIE DACH Board: Julia Donoghue (JWC); Juliane Jähnke (agendum), Celine Laukemann (Aditus), Elisabeth Biedermann (conteo; hinten) und Eva Klinger (Messe Frankfurt).
Wichtig war uns in Zürich auch das Gespräch mit den internationalen Chaptern USA, UK und F, sowie Oana Cipca von WIE Network. Wir tauschen uns mit anderen Ländern intensiv über ihre Erfahrungen mit dem Thema für mehr Diversity in der Messewirtschaft aus und ringen auch in der Organisation um gute Lösungen für eine Zusammenarbeit. Das ist nicht ganz einfach!
Gleich anschließend am 13. Juni fand in Berlin der jährliche MesseTreff des AUMA statt.
Diese jährlichen Abende in Berlin ermöglichen ein regelrechtes Bad in der Vielfalt der Messewirtschaft. Alle Stakeholder von Politik, Veranstaltern, Verbänden, Dienstleistern, Durchführungsgesellschaften und Journalisten sind dabei. Immer tolle Locations, unersetzbarer persönlicher Kontakt und viel zu kurz.
Hier nahm sich das Thema Diversity - und die Arbeit unseres Netzwerkes erstaunlich viel Raum. Der Unmut wächst über die starke Homogenität im AUMA Vorstand. Ohne von anderen Diversitäts-Ausprägungen zu sprechen, ist hier weiterhin nur 1 Frau mit 21 Männern im Gespräch. Das ist weder zeitgemäß noch kann es ernsthaft den Werten und Ansprüchen der Mitgliedsunternehmen und der Branche entsprechen. Hier kam aus vielen Richtungen Gesprächs- und Handlungsbedarf auf.
In Berlin dabei waren Eva und Juliane aus dem Board von WIE DACH - hier mit Steffen Schulze vom AUMA.
Wir pflegen einerseits einen sehr guten Austausch mit dem AUMA - unbedingt und da sollen auch keine Missverständnisse entstehen. Aber wir bewegen zusammen noch zu wenig. Lasst uns reden! Juliane Jähnke
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